Die Vorstellung, knackig-süße Erbsen direkt vom Strauch in den Mund zu stecken oder in der eigenen Küche zu frischen, schmackhaften Gerichten zu verarbeiten, ist für viele Hobbygärtner unwiderstehlich. Der eigene Gemüseanbau birgt eine besondere Faszination, und Erbsen gehören dabei zu den dankbarsten Kulturen. Sie sind nicht nur ein Genuss, sondern auch eine Bereicherung für jeden Garten. Dieser Artikel begleitet Sie Schritt für Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Erbsenernte: von der Auswahl des richtigen Standorts und Saatguts über die optimale Technik beim Erbsen säen bis hin zu wertvollen Pflegetipps und schließlich der freudigen Ernte. Erfahren Sie, warum Erbsen in Ihrem Gemüsegarten nicht fehlen sollten – sie sind nährstoffreich, unglaublich vielseitig in der Küche und verbessern zudem auf natürliche Weise die Bodenqualität. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die Welt des Erbsenanbaus!
Die richtige Vorbereitung: Das A und O für gesunde Erbsenpflanzen und eine reiche Ernte
Eine sorgfältige Vorbereitung ist der Schlüssel zum Erfolg, wenn Sie reichlich Erbsen ernten möchten. Bevor der erste Samen in die Erde kommt, gilt es, einige wichtige Aspekte zu berücksichtigen. Von der Wahl des idealen Standorts über die Selektion des passenden Saatguts bis hin zur optimalen Bodenaufbereitung – jeder Schritt legt den Grundstein für kräftige Pflanzen und eine üppige Ernte. Gartenexperten betonen immer wieder, dass die Zeit, die in die Vorbereitung investiert wird, sich später vielfach auszahlt.
Standortwahl mit Bedacht: Wo fühlen sich Erbsen am wohlsten?
Erbsen sind Sonnenkinder, gedeihen aber auch im Halbschatten noch zufriedenstellend. Um die Frage “Brauchen Erbsen viel Sonne?” direkt zu beantworten: Ja, für eine optimale Entwicklung und einen reichen Fruchtansatz bevorzugen Erbsen einen sonnigen Standort, der mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag erhält. An sehr heißen Sommertagen kann ein wenig Schatten während der Mittagshitze jedoch von Vorteil sein, um Stress für die Pflanzen zu vermeiden.
Die Bodenbeschaffenheit spielt eine ebenso entscheidende Rolle. Erbsen lieben einen lockeren, humosen und gut durchlässigen Boden. Staunässe vertragen sie überhaupt nicht, da ihre Wurzeln dann schnell faulen. Ein sandig-lehmiger Boden ist ideal. Schwere Lehmböden sollten Sie vor dem Erbsen säen unbedingt mit Sand und Kompost verbessern, um die Drainage zu optimieren und den Boden aufzulockern.
Der optimale pH-Wert für den Erbsenanbau liegt im neutralen bis leicht alkalischen Bereich, also zwischen 6,0 und 7,5. Liegt der pH-Wert Ihres Bodens darunter (saurer Boden), empfiehlt sich eine Gabe von Gartenkalk im Herbst vor der Aussaat. Eine Bodenanalyse, die Sie mit Test-Sets aus dem Fachhandel einfach selbst durchführen können, gibt Aufschluss über den aktuellen pH-Wert und Nährstoffgehalt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fruchtfolge und Mischkultur. Erbsen sind Leguminosen und binden Stickstoff aus der Luft im Boden, was sie zu wertvollen Vorfrüchten für viele andere Gemüsearten macht. Fruchtfolge Erbsen: Bauen Sie Erbsen idealerweise nur alle drei bis vier Jahre auf demselben Beet an, um Bodenauslaugung und die Anreicherung von Erbsenkrankheiten vorzubeugen. Gute Vorfrüchte sind beispielsweise Kartoffeln oder Getreide. Als Nachkultur eignen sich Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten, die vom angereicherten Stickstoff profitieren. Mischkultur Erbsen: Die richtigen Beetnachbarn können das Wachstum fördern und Schädlinge fernhalten. Gute Partner für Erbsen sind:
- Karotten (mögen sich gegenseitig)
- Salate (Kopfsalat, Pflücksalat)
- Radieschen und Rettich
- Kohlrabi
- Dill, Fenchel (kann Erbsenwickler fernhalten)
- Mais (späte Sorten, da Mais hoch wächst und Schatten spenden kann)
Schlechte Nachbarn hingegen sind andere Leguminosen (wie Bohnen, Linsen), da sie um dieselben Nährstoffe konkurrieren und ähnliche Krankheiten anziehen können. Auch Zwiebeln, Knoblauch, Lauch und Kartoffeln gelten als weniger geeignete Partner. Die Frage “Können Erbsen neben Tomaten gepflanzt werden?” lässt sich also mit einem bedingten Ja beantworten. In der Fruchtfolge sind Tomaten als Nachkultur ideal. Als direkte Beetnachbarn ist es weniger optimal, da Tomaten Starkzehrer sind und Erbsen eher Schwachzehrer. Zudem haben sie unterschiedliche Ansprüche an die Wasserversorgung. Wenn der Platz begrenzt ist, achten Sie auf ausreichend Abstand und eine gute Nährstoffversorgung für beide Kulturen.
Infobox: Der ideale Standort für Erbsen
- Licht: Sonnig (mind. 6 Stunden) bis halbschattig.
- Boden: Locker, humos, gut durchlässig, sandig-lehmig.
- pH-Wert: 6,0 – 7,5.
- Fruchtfolge: Anbaupause von 3-4 Jahren auf demselben Beet.
- Gute Nachbarn: Karotten, Salate, Radieschen, Kohlrabi.
- Schlechte Nachbarn: Andere Leguminosen, Zwiebelgewächse, Kartoffeln.
Das passende Saatgut auswählen: Die Vielfalt der Erbsensorten
Die Welt der Erbsen ist vielfältig! Bevor Sie mit dem Erbsen säen beginnen, sollten Sie sich überlegen, welche Eigenschaften Ihnen wichtig sind. Es gibt drei Haupttypen von Erbsen:
- Palerbsen (Schalerbsen): Diese sind die robustesten unter den Erbsen und reifen oft schon früh im Jahr. Ihre Körner sind rund und glatt und schmecken leicht mehlig. Sie eignen sich hervorragend für Suppen und Eintöpfe oder zum Trocknen. Eine bekannte Sorte ist ‘Kleine Rheinländerin’.
- Markerbsen: Sie sind die Stars für den Frischverzehr! Ihre Körner sind im reifen Zustand runzelig (daher der Name “Mark”) und schmecken besonders süß und zart. Sie sollten jung geerntet werden. Beliebte Sorten sind ‘Wunder von Kelvedon’ oder ‘Grandera’.
- Zuckererbsen (Kaiserschoten): Bei diesen Sorten wird die gesamte Hülse mit den noch sehr kleinen, unentwickelten Körnern gegessen. Sie sind knackig, süß und eine Delikatesse, besonders in der asiatischen Küche oder roh im Salat. ‘Ambrosia’ oder ‘Norli’ sind hier gute Wahlmöglichkeiten. Eine Untergruppe sind die Knackerbsen (Snap Peas), bei denen die Hülsen ebenfalls gegessen werden, die Körner aber schon etwas dicker sind, wie z.B. die Sorte ‘Sugar Snap’.
Welche Erbsen für Anfänger? Für Einsteiger eignen sich robuste und pflegeleichte Sorten. Palerbsen wie die ‘Kleine Rheinländerin’ sind oft fehlertoleranter gegenüber Witterungsbedingungen. Bei den Markerbsen ist ‘Wunder von Kelvedon’ eine bewährte Sorte, die gute Erträge liefert. Zuckererbsen wie ‘Norli’ sind ebenfalls relativ einfach zu kultivieren und belohnen schnell mit einer leckeren Ernte. Achten Sie beim Kauf auf Resistenzen gegen häufige Erbsenkrankheiten wie Mehltau.
Beim Saatgutkauf stehen Sie oft vor der Wahl: Bio-Saatgut oder konventionelles Saatgut? Bio-Saatgut stammt aus ökologischer Vermehrung, ist nicht chemisch gebeizt und fördert die Sortenvielfalt. Konventionelles Saatgut kann behandelt sein, um die Keimung zu schützen, was aber für den Hausgarten nicht immer notwendig ist. Viele Gärtner berichten von positiven Erfahrungen mit Bio-Saatgut, da es oft robuster und anpassungsfähiger ist.
Boden optimal vorbereiten: Das perfekte Saatbett für Ihre Erbsen
Ein gut vorbereitetes Saatbett ist die halbe Miete für eine erfolgreiche Erbsenkultur. Beginnen Sie mit der Bodenvorbereitung idealerweise schon einige Wochen vor dem geplanten Termin für das Erbsen säen.
- Gründliches Lockern: Der Boden sollte spatentief gelockert werden. Schweres Umgraben ist nur bei sehr verdichteten Böden notwendig und sollte dann am besten im Herbst erfolgen, damit der Frost die groben Schollen zerkleinern kann (Frostgare). Ansonsten reicht ein tiefgründiges Lockern mit einer Grabegabel, um die Bodenstruktur zu schonen und das Bodenleben zu fördern.
- Nährstoffanreicherung: Erbsen sind zwar Schwachzehrer, freuen sich aber über eine gute Grundversorgung mit Nährstoffen. Arbeiten Sie reifen Kompost (ca. 2-3 Liter pro Quadratmeter) oder gut abgelagerten Stallmist in die oberste Bodenschicht ein. Dies verbessert die Bodenstruktur und liefert langsam fließende Nährstoffe. “Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Gabe gut verrotteten Pferdemists, die ich im Spätherbst einarbeite, meinen Erbsen einen hervorragenden Start ermöglicht”, berichtet ein langjähriger Hobbygärtner.
- Vermeidung von frischem Dünger: Wichtig ist, keinen frischen organischen Dünger (wie frischen Mist) direkt vor der Aussaat zu verwenden. Dieser könnte die zarten Keimlinge verbrennen.
- Feinkrümelige Struktur: Rechen Sie die Oberfläche des Beetes glatt und sorgen Sie für eine feinkrümelige Struktur. Große Klumpen und Steine sollten entfernt werden, damit die Samen gut ankeimen können und die Wurzeln sich ungehindert ausbreiten.
Der ideale Zeitpunkt und die richtige Technik: So gelingt die Aussaat von Erbsen
Nachdem der Boden optimal vorbereitet ist, stellt sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt und der besten Methode für das Erbsen säen. Beides ist entscheidend für eine gute Keimung und das gesunde Wachstum Ihrer Pflanzen.
Wann ist die beste Zeit, um Erbsen zu säen?
Die Frage “Wann ist die beste Zeit um Erbsen zu säen?” lässt sich nicht pauschal mit einem Datum beantworten, da dies von der Region, dem aktuellen Wetter und der gewählten Erbsensorte abhängt.
- Aussaatkalender: Die klassische Zeit für die Freilandaussaat von Erbsen beginnt je nach Witterung bereits Ende Februar oder Anfang März und kann sich bis in den Mai hinein erstrecken. Palerbsen sind hierbei am kältetolerantesten und können oft als erste gesät werden. Markerbsen und Zuckererbsen folgen meist ab April. Für eine späte Ernte im Herbst sind auch noch Aussaaten im Juni oder sogar Anfang Juli möglich, hierbei sollten hitzetolerantere Sorten gewählt werden.
- Bodentemperatur als entscheidender Faktor: Viel wichtiger als das Kalenderdatum ist die Bodentemperatur. Diese sollte für eine zuverlässige Keimung konstant bei mindestens 5-8°C liegen. Bei niedrigeren Temperaturen verfaulen die Samen leicht oder die Keimung verzögert sich erheblich. Ein Bodenthermometer kann hier Klarheit schaffen.
- Regionale Unterschiede: In milden Regionen (z.B. Weinbauklima) kann oft früher mit dem Erbsen säen begonnen werden als in raueren Lagen oder Höhenlagen. Beobachten Sie die Natur: Wenn die Forsythien blühen, ist das oft ein guter Indikator dafür, dass der Boden bereit ist für die ersten Erbsensamen.
- Möglichkeit der Vorkultur (Erbsen vorziehen): Um die Ernte zu verfrühen oder bei ungünstigen Witterungsbedingungen einen Vorsprung zu gewinnen, können Sie Erbsen ab Februar/März im Haus, im Frühbeet oder im unbeheizten Gewächshaus vorziehen. Säen Sie dazu 2-3 Samen pro kleinem Topf oder in Multitopfplatten. Die Jungpflanzen werden dann nach etwa 3-4 Wochen, wenn sie ca. 10 cm hoch sind und sich akklimatisiert haben, ins Freiland gepflanzt. Diese Methode bietet auch besseren Schutz vor Vogelfraß.
- Staffelung der Aussaat: Um nicht alle Erbsen auf einmal ernten zu müssen, sondern über einen längeren Zeitraum frische Schoten genießen zu können, empfiehlt es sich, alle 2-3 Wochen eine neue Reihe zu säen. So verlängern Sie die Ernteperiode deutlich.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Erbsen korrekt aussäen
Das eigentliche Erbsen säen ist unkompliziert, wenn man einige Grundregeln beachtet. Hier eine Anleitung, die sicherstellt, dass Ihre Erbsensamen den besten Start bekommen:
- Saattiefe: Die Frage “Wie tief müssen Erbsen in die Erde?” ist schnell beantwortet. Die optimale Saattiefe für Erbsen beträgt etwa 3 bis 5 Zentimeter. In leichteren, sandigen Böden können Sie etwas tiefer säen (bis 5 cm), in schwereren Böden eher flacher (ca. 3 cm). Eine zu flache Saat kann dazu führen, dass Vögel die Samen picken oder sie bei Trockenheit nicht gut keimen.
- Reihenabstand und Abstand in der Reihe: Ziehen Sie mit einer Harke oder einem Stock Saatrillen im gewünschten Abstand.
- Für niedrige Busch- oder Reisererbsen genügt ein Reihenabstand von etwa 30-40 cm.
- Für hochwachsende Sorten, die eine stabile Rankhilfe benötigen, sollten Sie einen Reihenabstand von 40-60 cm einplanen, um später gut zwischen den Reihen arbeiten zu können.
- Legen Sie die Samen in der Reihe im Abstand von ca. 5-8 cm einzeln ab. Bei der sogenannten Horstsaat können auch alle 20-30 cm 3-4 Samen zusammen in ein Pflanzloch gelegt werden.
- Direktsaat ins Freiland: Dies ist die gängigste Methode. Legen Sie die Samen in die vorbereiteten Rillen und bedecken Sie sie locker mit Erde. Drücken Sie die Erde anschließend leicht an, damit die Samen guten Bodenschluss haben.
- Tipp: Samen über Nacht vorquellen lassen – ja oder nein? Die Frage “Muss man Erbsen vor dem Säen einweichen?” wird oft diskutiert. Das Vorquellen der Samen in lauwarmem Wasser für etwa 12-24 Stunden kann die Keimdauer besonders bei trockenen Bodenverhältnissen oder bei älterem Saatgut beschleunigen. Die Samen nehmen Wasser auf und der Keimprozess wird angeregt. Vorteile: Schnellere, gleichmäßigere Keimung. Nachteile: Die gequollenen Samen sind empfindlicher und müssen sofort gesät werden. Bei sehr feuchtem, kaltem Boden kann das Vorquellen sogar Fäulnis begünstigen. Viele Gärtner, darunter auch ich, haben gute Erfahrungen gemacht, die Samen kurz vor der Aussaat für einige Stunden in Kamillentee zu legen, was zusätzlich desinfizierend wirken soll. Wenn der Boden jedoch gut feucht ist und warme Temperaturen herrschen, ist ein Vorquellen meist nicht zwingend notwendig.
- Markierung der Saatreihen und Schutz vor Vögeln: Markieren Sie die Enden der Saatreihen mit Stöcken, um den Überblick zu behalten. Unmittelbar nach der Aussaat sind die Samen und jungen Keimlinge ein beliebtes Ziel für Vögel, insbesondere Tauben und Amseln. Decken Sie die Reihen mit Vlies, Netzen oder Reisig ab, bis die Pflanzen kräftig genug sind.
Praxis-Tipp zum Schutz vor Vogelfraß: “Ich spanne direkt nach dem Erbsen säen helle Bindfäden oder glitzernde Bänder in geringer Höhe kreuz und quer über die Reihen. Das irritiert die Vögel und hält sie meist effektiv fern,” so die Erfahrung vieler Gartenfreunde.
Erbsen säen im Hochbeet, Balkonkasten oder Kübel: Tipps für den Anbau auf kleinem Raum
Auch ohne großen Garten müssen Sie nicht auf den Genuss frischer Erbsen verzichten. Der Anbau auf Balkon oder Terrasse in Hochbeeten, Kästen oder Kübeln ist eine hervorragende Alternative.
- Geeignete Gefäßgrößen und Substrate: Wählen Sie ausreichend große Gefäße. Für niedrige Busch-Erbsensorten sollte ein Balkonkasten mindestens 20 cm tief sein. Für höhere Sorten, die ranken, sind Kübel mit einem Volumen von mindestens 10-15 Litern pro Pflanzengruppe (3-4 Pflanzen) empfehlenswert. Verwenden Sie eine hochwertige, lockere und nährstoffreiche Gemüseerde. Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies am Boden des Gefäßes verhindert Staunässe.
- Besonderheiten bei Bewässerung und Nährstoffversorgung: Erde in Gefäßen trocknet schneller aus als im Freiland. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit regelmäßig und gießen Sie bei Bedarf durchdringend, aber vermeiden Sie Staunässe. Da das Nährstoffangebot im begrenzten Erdvolumen schneller erschöpft ist, kann eine leichte Flüssigdüngung mit einem organischen Gemüsedünger alle 2-3 Wochen ab der Blütezeit sinnvoll sein.
- Auswahl passender, niedrig wachsender Sorten: Für den Anbau auf kleinem Raum eignen sich besonders niedrig bleibende Busch-Erbsensorten oder spezielle Balkonsorten, die oft nur 30-60 cm hoch werden und weniger aufwändige Rankhilfen benötigen. Sorten wie ‘Tom Thumb’ (eine sehr kleinbleibende Palerbse) oder niedrigere Zuckererbsen sind hier eine gute Wahl.
Die richtige Pflege: Was Erbsenpflanzen zum Gedeihen brauchen
Nach dem erfolgreichen Erbsen säen beginnt die Phase der Pflege. Glücklicherweise sind Erbsen relativ anspruchslose Pflanzen, aber einige grundlegende Bedürfnisse sollten erfüllt werden, damit sie kräftig wachsen und eine reiche Ernte bringen.
Bewässerung: Erbsen richtig gießen
Die Frage “Wie oft muss man Erbsen gießen?” hängt stark von der Witterung, der Bodenbeschaffenheit und dem Wachstumsstadium der Pflanzen ab.
- Wasserbedarf in verschiedenen Wachstumsphasen:
- Keimung: Halten Sie den Boden nach der Aussaat gleichmäßig feucht, aber nicht nass, um die Keimung zu fördern.
- Wachstum: Junge Erbsenpflanzen benötigen eine konstante Wasserversorgung für ein zügiges Wachstum.
- Blüte und Fruchtansatz: Dies ist die kritischste Phase. Trockenheit während der Blüte oder wenn sich die Hülsen bilden, führt zu einem geringeren Ertrag und kleineren Schoten. Sorgen Sie hier für eine durchgehende Bodenfeuchtigkeit.
- Vermeidung von Staunässe und Austrocknung: Erbsen reagieren empfindlich auf Extreme. Staunässe führt zu Wurzelfäule, während anhaltende Trockenheit das Wachstum hemmt und die Blüten abfallen lässt.
- Tipps für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit: Gießen Sie am besten morgens direkt an den Wurzelbereich. Eine Mulchschicht (siehe unten) hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und reduziert den Gießaufwand. In der Regel ist es besser, seltener, aber dafür durchdringend zu wässern, als täglich nur oberflächlich.
Rankhilfen anbieten: Notwendige Unterstützung für kletternde Sorten
Die meisten Erbsensorten, mit Ausnahme einiger sehr niedrig bleibender Buscherbsen, benötigen eine Kletter- oder Rankhilfe, um optimal wachsen zu können. Ohne Unterstützung würden die Pflanzen am Boden kriechen, was die Gefahr von Fäulnis erhöht und die Ernte erschwert. Die Frage “Welche Rankhilfe für Erbsen?” bietet viele kreative Antworten.
- Warum eine Kletterhilfe? Erbsenpflanzen bilden Ranken aus, mit denen sie sich an Stützen festhalten und emporwinden. Dies sorgt für eine bessere Licht- und Luftzirkulation, was Krankheiten vorbeugt und die Fruchtbildung fördert.
- Verschiedene Arten von Rankhilfen (Rankhilfe Erbsen):
- Reisig: Klassisch und kostengünstig sind in die Erde gesteckte Birken- oder Haselnussreiser.
- Netze: Kunststoff- oder Jutegitter, die zwischen Pfosten gespannt werden, sind sehr effektiv.
- Spaliere: Feste Spaliere aus Holz oder Metall bieten stabilen Halt und können ein dekoratives Element im Garten sein.
- Stäbe: Einzelne Bambusstäbe oder Tonkinstäbe, die zeltförmig zusammengestellt werden, eignen sich gut.
- DIY-Ideen: Alte Fahrradfelgen, an Schnüren aufgehängte Äste oder selbstgeknüpfte Seilkonstruktionen können fantasievolle und funktionale Rankhilfen sein.
- Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Rankhilfe anzubringen? Installieren Sie die Rankhilfe am besten direkt beim Erbsen säen oder kurz danach, bevor die Pflanzen beginnen, sich auszubreiten. So vermeiden Sie, die jungen Wurzeln später zu beschädigen. Sobald die Pflanzen etwa 10-15 cm hoch sind, beginnen sie, Ranken zu bilden und suchen nach Halt. Gegebenenfalls müssen Sie die ersten Triebe vorsichtig zur Rankhilfe leiten.
Düngung: Brauchen Erbsen zusätzlichen Dünger?
Erbsen sind als Leguminosen recht genügsam, was die Nährstoffversorgung angeht
- Die Rolle der Knöllchenbakterien und Stickstofffixierung: Erbsen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien (Rhizobien) an ihren Wurzeln. Diese Bakterien sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und für die Pflanze verfügbar zu machen. Daher benötigen Erbsen in der Regel keine zusätzliche Stickstoffdüngung.
- Grundsätzlich geringer Nährstoffbedarf: Wenn der Boden gut mit Kompost vorbereitet wurde, ist oft keine weitere Düngung während der Wachstumsperiode notwendig.
- Wann eine moderate Düngung sinnvoll sein kann: Auf sehr armen Böden oder bei Anzeichen von Nährstoffmangel (z.B. gelbliche Blätter trotz ausreichender Feuchtigkeit) kann eine einmalige Gabe eines organischen Flüssigdüngers (z.B. verdünnte Beinwelljauche oder ein milder Gemüsedünger mit geringem Stickstoffanteil) während der Blütezeit den Fruchtansatz unterstützen. Gartenexperten raten hier zur Vorsicht, denn zu viel des Guten kann schaden.
- Vorsicht vor Überdüngung: Eine Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff, führt zu übermäßigem Blattwachstum auf Kosten der Blüten- und Hülsenbildung. Die Pflanzen werden mastig und anfälliger für Krankheiten.
Unkrautmanagement und Bodenpflege
Eine lockere Bodenoberfläche und die Kontrolle von Unkraut sind wichtig für gesunde Erbsenpflanzen.
- Regelmäßiges, aber vorsichtiges Hacken: Solange die Erbsenpflanzen noch klein sind, sollten Sie den Boden zwischen den Reihen regelmäßig flach hacken. Das hält nicht nur das Unkraut in Schach, sondern bricht auch die Bodenkruste auf, was die Wasseraufnahme und Belüftung verbessert (“einmal hacken spart dreimal gießen”, so eine alte Gärtnerweisheit). Seien Sie dabei vorsichtig, um die flach verlaufenden Wurzeln der Erbsen nicht zu beschädigen.
- Mulchen: Sobald die Pflanzen etwas größer sind (ca. 15-20 cm), ist das Mulchen eine sehr empfehlenswerte Maßnahme. Eine Schicht aus angetrocknetem Rasenschnitt, Stroh, Rindenmulch (nicht direkt an die Stängel) oder gehäckselten Gartenabfällen unterdrückt Unkraut, hält die Feuchtigkeit im Boden, schützt vor Bodenerosion und gleicht Temperaturschwankungen aus.
Pflanzenschutz: Häufige Krankheiten und Schädlinge bei Erbsen erkennen und biologisch bekämpfen
Obwohl Erbsen relativ robust sind, können auch sie von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht werden . Eine frühzeitige Erkennung und biologische Bekämpfungsmethoden sind hier der Schlüssel.
- Typische Schadbilder:
- Echter Mehltau: Weißer, mehliger Belag auf Blättern und Stängeln, tritt oft bei trocken-warmer Witterung auf.
- Falscher Mehltau: Grauer bis violetter Pilzrasen an der Blattunterseite, gelbliche Flecken auf der Oberseite, tritt eher bei feucht-kühler Witterung auf.
- Erbsenwickler: Kleine Raupen, die sich in die Hülsen bohren und die Erbsen anfressen. Der Falter legt seine Eier zur Blütezeit ab.
- Blattläuse: Saugen an jungen Trieben und Blättern, können Viren übertragen.
- Erbsenkäfer: Die Larven fressen Gänge in die reifenden Erbsenkörner. Befallene Samen haben oft kleine Löcher.
- Vorbeugende Maßnahmen:
- Sortenwahl: Wählen Sie widerstandsfähige oder resistente Sorten.
- Standort: Ein luftiger Standort beugt Pilzkrankheiten vor.
- Fruchtfolge: Anbaupausen einhalten (siehe oben).
- Mischkultur: Bestimmte Nachbarpflanzen können Schädlinge abwehren.
- Netze: Feinmaschige Gemüseschutznetze können den Zuflug von Schädlingen wie dem Erbsenwickler verhindern.
- Biologische Bekämpfungsmethoden und Hausmittel:
- Mehltau: Befallene Pflanzenteile frühzeitig entfernen. Spritzungen mit Netzschwefel (bei Echtem Mehltau, nur nach Zulassungshinweis) oder Hausmitteln wie einer Milch-Wasser-Mischung (1:9) können helfen.
- Erbsenwickler: Pheromonfallen zur Überwachung des Falterflugs einsetzen. Abdecken mit Netzen während der Blüte.
- Blattläuse: Mit einem scharfen Wasserstrahl abspülen. Nützlinge wie Marienkäferlarven fördern. Spritzungen mit Schmierseifenlösung oder Brennnesselsud.
- Erbsenkäfer: Saatgut auf Befall kontrollieren (Löcher). Frühe Ernte kann den Befall reduzieren.
Erntezeit: Die süße Belohnung Ihrer Arbeit einfahren
Nach all der Vorbereitung und Pflege ist es endlich soweit: Die Erntezeit beginnt! Der Moment, in dem Sie die ersten prallen Schoten von Ihren eigenen Pflanzen pflücken, ist eine der größten Freuden im Gärtnerleben.
Der richtige Erntezeitpunkt: Wann sind die Erbsen reif?
Die Frage “Wie lange brauchen Erbsen von der Aussaat bis zur Ernte?” ist wichtig für die Planung. Die Kulturdauer von der Aussaat bis zur ersten Ernte beträgt je nach Sorte, Witterung und Aussaatzeitpunkt etwa 8 bis 14 Wochen. Niedrigere Temperaturen verlangsamen das Wachstum, wärmere beschleunigen es.
Der exakte Erntezeitpunkt hängt vom Erbsentyp und dem gewünschten Verwendungszweck ab:
- Palerbsen (Schalerbsen): Ernten, wenn die Hülsen prall gefüllt sind und die einzelnen Körner gut sichtbar durch die Hülse drücken. Die Hülsen sollten noch grün sein. Überreife Palerbsen werden schnell mehlig.
- Markerbsen: Diese sollten jung geerntet werden, wenn die Hülsen gut gefüllt, aber noch zartgrün sind und die Körner ihre maximale Süße erreicht haben. Wenn man die Hülse leicht drückt, sollten sich die Erbsen weich anfühlen. Warten Sie nicht zu lange, da sie sonst an Süße verlieren und ebenfalls mehlig werden.
- Zuckererbsen (Kaiserschoten): Diese werden sehr jung geerntet, wenn die Hülsen noch flach sind und die Körner sich gerade erst zu entwickeln beginnen. Sie sollten knackig sein. Sobald die Körner deutlich sichtbar werden, verlieren die Hülsen an Zartheit. Knackerbsen (Snap Peas) hingegen werden geerntet, wenn die Hülsen prall und rund sind und die Körner gut entwickelt, aber noch zart sind.
Optische und haptische Reifemerkmale: Achten Sie auf die sortentypische Größe und Fülle der Hülsen. Fühlen Sie die Hülsen vorsichtig ab. Beginnen Sie mit dem Ernten im unteren Bereich der Pflanze, da die Schoten dort meist zuerst reifen.
Regelmäßiges Durchpflücken fördert den weiteren Fruchtansatz: Ernten Sie alle zwei bis drei Tage gründlich durch. Indem Sie die reifen Schoten entfernen, signalisieren Sie der Pflanze, dass sie neue Blüten und Früchte bilden soll. So können Sie die Ernteperiode deutlich verlängern.
Erbsen richtig ernten und lagern
- Schonendes Pflücken der Hülsen: Halten Sie beim Pflücken mit einer Hand den Stängel der Pflanze fest und ziehen Sie die Hülse mit der anderen Hand vorsichtig ab, um die Pflanze nicht zu beschädigen oder auszureißen. Eine Schere kann hierbei hilfreich sein.
- Frischverzehr: Frisch geerntete Erbsen schmecken am besten! Verbrauchen Sie sie möglichst bald nach der Ernte. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich unausgepalte Erbsen in einem feuchten Tuch oder einer Frischhaltedose einige Tage. Ausgepalte Erbsen sollten rasch verzehrt oder verarbeitet werden.
- Methoden zur Konservierung für den Wintervorrat:
- Erbsen einfrieren: Dies ist die gängigste und beste Methode, um das Aroma und die Nährstoffe zu erhalten. Palen Sie die Erbsen aus, waschen Sie sie und blanchieren Sie sie für 1-2 Minuten in kochendem Wasser. Schrecken Sie sie anschließend sofort in Eiswasser ab, um den Garprozess zu stoppen und die grüne Farbe zu erhalten. Gut abtropfen lassen und in Gefrierbeutel oder -dosen füllen. So halten sie sich etwa 12 Monate. Zuckererbsen können im Ganzen oder geschnitten auf die gleiche Weise eingefroren werden.
- Erbsen einkochen oder trocknen: Erbsen können auch eingekocht (sterilisiert) werden, verlieren dabei aber oft etwas an Biss und Farbe. Das Trocknen von Palerbsen ist eine traditionelle Methode, um sie haltbar zu machen; sie müssen dann vor der Zubereitung eingeweicht werden.
Verwendung in der Küche: Inspiration für leckere Erbsengerichte
Frische Erbsen sind eine Delikatesse und unglaublich vielseitig in der Küche:
- Vielfältige Möglichkeiten: Roh geknabbert (besonders Markerbsen und Zuckererbsen), als klassische Gemüsebeilage zu Fleisch oder Fisch, in bunten Salaten, cremigen Suppen, herzhaften Eintöpfen, Risottos, Pasta-Gerichten, Quiches oder als feines Püree.
- Kurze Rezeptideen:
- Blitz-Erbsensuppe: Zwiebeln andünsten, Erbsen (frisch oder TK) und Gemüsebrühe zugeben, kurz kochen, pürieren, mit Sahne oder Kokosmilch verfeinern und mit Minze garnieren.
- Erbsen-Risotto: Klassisches Risotto zubereiten und kurz vor Ende der Garzeit frische oder blanchierte Erbsen unterheben. Mit Parmesan und einem Stück Butter servieren.
- Zuckererbsen-Pfanne asiatisch: Zuckererbsen mit anderem Gemüse (z.B. Karotten, Paprika) kurz im Wok anbraten, mit Sojasauce, Ingwer und Knoblauch ablöschen.
Welches ist Ihr liebstes Erbsengericht? Teilen Sie Ihre Rezeptideen und Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
Fazit: Die Freude und der Genuss der eigenen Erbsenernte
Das Erbsen säen und die anschließende Pflege bis zur Ernte ist ein durch und durch lohnendes Projekt für jeden Gartenfreund. Wie wir gesehen haben, sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren eine sorgfältige Standortwahl, die richtige Bodenvorbereitung, die Wahl passender Sorten, der optimale Aussaatzeitpunkt und eine angepasste Pflege hinsichtlich Wasser, Rankhilfen und Pflanzenschutz.
Wir möchten Sie ermutigen, den Anbau von Erbsen selbst auszuprobieren, auch wenn Sie vielleicht noch Anfänger im Gemüseanbau sind. Die süße Belohnung in Form von knackig-frischen, selbst geernteten Erbsen ist unvergleichlich und wird Sie für Ihre Mühen reichlich entschädigen. Erbsen sind eine dankbare und ertragreiche Kultur, die nicht nur Ihren Speiseplan bereichert, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Bodengesundheit in Ihrem Garten leistet. Die Freude am Beobachten des Wachstums, vom kleinen Keimling bis zur vollen Schote, und der Genuss der eigenen Ernte sind unbezahlbar.
Empfehlung: Erbsen sind definitiv eine der lohnendsten Gemüsesorten für den Hausgarten – probieren Sie es aus und erleben Sie den Unterschied!
Was muss man beim Erbsen säen beachten? Zusammenfassend sind die Kernpunkte: sonniger Standort, lockerer Boden mit gutem Wasserabzug, pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5, richtige Saattiefe (3-5 cm), ausreichender Pflanzabstand, bedarfsgerechte Bewässerung (besonders zur Blüte), rechtzeitiges Anbringen von Rankhilfen für kletternde Sorten und das Einhalten einer Fruchtfolge von 3-4 Jahren.